Donnerstag, 8. Oktober 2009

TOP SECRET Food

Bestimmt weiß jeder, was ein Cheesburger ist. Versteht sich von selbst. Und ich denke, dass auch jeder schon mal vom Ramadan gehört hat, dem islamischen Fastenmonat. Normalerweise beginnen die Menschen während dieses Monates erst nach 20 Uhr zu essen, und das nicht zu spärlich.

Eines Tages lief ich hungrig auf einer belebten iranischen Straße entlang und da es erst 18 Uhr war, ich weder ein geöffnetes Restaurant noch irgendeine Imbissbude sehen konnte (es war Ramadan), und ich das letzte Mal irgendwann vor Sonnenaufgang ein Joghurt mit Zwiebel- und Gurkenstückchen zu mir genommen hatte, wollte mein Bauch keine Kompromisse mehr mit mir eingehen und endlich etwas zwischen die Magenschleimhäute.

Da traf es sich gut, dass ich etwas sehr seltsames zwischen zwei Kopftuchläden sah: Einen riesigen Perserteppich. Ich rieb mir die Augen...Ach so, irgendjemand musste sich einen Spaß erlaubt haben und sein Haus mit alten staubigen Teppichen verhüllt haben. Mein Gesicht schien sich nach und nach in ein großes Fragezeichen zu verzerren.

Noch dazu nahm ich plötzlich war, dass es hier seltsam nach Fett roch, und ab und zu Menschen hastig hinter einem der Teppiche verschwanden. Was war das denn???

Ich ließ es mir natürlich nicht nehmen, nachdem ich mich vorsichtig umsah, auch hinter den Teppich zu huschen...Sofort musste ich lachen.

Denn was ich dort zu Gesicht bekam, war ein Fast Food Restaurant, vollgestopft mit hungrigen Iranern, die wohl nicht allzu fröhlich über das Essensgebot des Ramadan zu sein schienen und rießige Burger verschlangen (Die Pommes Frites waren natürlich auch schon innen im Burger).

Eigentlich war mir das ein klein wenig zu gefährlich, und ich wollte wieder gehen. Doch ab einem gewissen Hunger hat mein Bauch die Hosen an und ich hatte keine andere Wahl, als mich in die Mitte hastig essender Iraner zu platzieren und meinen rießen Cheesburger zu genießen.

Ich war wohl der erste Tourist in einem illegalen Restaurant während des Ramadan im Iran. Denn das Personal lies mich nicht aus den Augen, wollte immerzu wissen ob alles in Ordnung sei und die anderen Gäste grinsten mir von allen Seiten zu.

 Ob ich auch während der nächsten Tage immer zu meinem Essen kam, und ob ich einmal 'freundlichst' darauf hingewiesen wurde, auf offener Straße das Photografieren doch bitte zu unterlassen (ich denke, das war ein Polizist in Zivil),  erzähl ich ein andermal =).


...falls es jemanden interessiert, ob die Proteste im Juni gegen die Regierung Folgen für die Bevölkerung hatten: http://www.sueddeutsche.de/,ra1m1/politik/16/490393/text/


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